Kurz gesagt:
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Typische Symptome für die Verdachtsdiagnose „Hypothyreose“ (Schilddrüsenunterfunktion) gibt es nicht. Darum werden eine Hypothyreose und damit die Hashimoto-Thyreoiditis oft eher zufällig bei einer umfassenden Laboruntersuchung entdeckt. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus sinnvoll bei eher allgemeinen Beschwerden auch den TSH-Wert zu kontrollieren.
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Die Hashimoto-Thyreoiditis ist mit anderen Autoimmunerkrankungen assoziiert. Darum nutzt das Wissen über die Form der Hypothyreose um das Risiko einzuschätzen, ob eine andere Autoimmunerkrankung vorliegt.
Fragen und Antworten
Hypothyreose ist der Fachbegriff für Schilddrüsenunterfunktion. Diese entsteht, wenn in der Schilddrüse zu wenige Hormone gebildet werden. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Schilddrüse chronisch entzündet ist, wie bei der Hashimoto Thyreoiditis.
Produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, fehlen diese im ganzen Körper. Der Energieverbrauch sinkt, wodurch betroffene Menschen häufig frieren und Gewicht zunehmen und es schwer oder gar nicht reduzieren können. Zu den weiteren Symptomen zählen: • Müdigkeit • Motivationslosigkeit • Depressive Verstimmungen • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen • Trockene und rissige Haut und damit verbundener Juckreiz • Trockene Schleimhäute • Brüchige Haare und Nägel • Haarausfall • Verstopfung • Menstruationsstörungen
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist der TSH-Wert erhöht und die Hormonwerte T3 und T4 sind erniedrigt. Laut Leitlinien wird bei Erwachsenen ein TSH-Wert > 4,0 µU/ml als erhöht angesehen. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass diese Grenze labor- und methodenabhängig ist. Darum sollten TSH-Werte nur dann direkt verglichen werden, wenn sie mit der gleichen Methode bestimmt wurden. So liegt die obere Referenzwertgrenze bei der von uns verwendeten Methode bei 4,2 µU/ml für über 20-Jährige. Deuten Anamnese, klinische Untersuchung und der erhöhte TSH-Wert auf eine Hypothyreose hin, sollte fT4 bestimmt werden. Bei normalen Werten liegt eine latente, bei erniedrigten Werten eine manifeste Hypothyreose vor.
Der Hormonmangel bei einer Schilddrüsenunterfunktion wirkt sich unter anderem auch auf den Grundumsatz aus. Daher steigt das Gewicht von Menschen mit einer Hypothyreose häufig schnell und stark an und ist nur schwer reduzierbar. Eine rasche Gewichtszunahme ohne Veränderungen des Lebensstils kann daher ein Indikator für eine Schilddrüsenunterfunktion sein und sollte abgeklärt werden.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion werden Schilddrüsenhormone täglich in Tablettenform eingenommen. Der behandelnde Arzt verschreibt diese Medikamente, die Dosis muss anhand der Laborwerte genau angepasst werden.
Die Veranlagung zu Autoimmunerkrankungen, die zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen, wird familiär vererbt. Es kommen jedoch immer noch äußere Faktoren hinzu, ehe die Krankheit manifest wird.
Eine Heilung ist nicht möglich, die Folgen dieser Autoimmunerkrankung können jedoch durch die Einnahme von Tabletten mit Schilddrüsenhormon behoben werden.